Bericht der NWZ über das Klinikum Oldenburg

Bericht von NWZ-Online vom 14.11.2012

Klinikum größter Arbeitgeber der Stadt

Krankenhaus prägt den Stadtteil – auch in wirtschaftlicher Hinsicht

Die European Medical School treibt die Entwicklung voran. 2500 Menschen arbeiten hier.

von Thorsten Kuchta



Das Hauptportal des Klinikums: Hier wird nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich auf hohem Niveau gearbeitet.

Oldenburg Allein in der Zeit von 2000 bis 2010 entstanden 800 neue qualifizierte Arbeitsplätze, die Zahl der Patienten stieg um 20 Prozent, und im Schnitt wurden zehn bis zwölf Millionen Euro pro Jahr investiert. Auch danach ging es mit Investitionen in die Geriatrie, ins Herzzentrum und den OP-Trakt weiter – und mit der Eröffnung der „European Medical School“ wird die Entwicklung des Klinikums noch einmal eine neue Dimension erreichen.

Der zum Ende des Jahres ausscheidende Klinikum-Geschäftsführer Rudolf Mintrop beurteilte das in einem Gespräch mit der NWZ  einmal so: „Das alles dient natürlich vor allem der medizinischen Versorgung. Doch auch die Wirtschaft der Region profitiert.“

Das belegen die Zahlen: Mit 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Klinikum inzwischen der größte Arbeitgeber Oldenburgs. Der Jahresumsatz von 180 Millionen Euro sorgt dafür, dass das Klinikum fünf bis sieben Millionen aus erwirtschafteten Mitteln investieren kann. Die Differenz zur jährlichen Investitionssumme von zehn bis zwölf Millionen kommt aus der Kasse des Landes.

Das Klinikum ist wochentags zu 93 bis 95 Prozent ausgelastet – weit über der Schwelle von 85 Prozent, ab der Krankenhäuser Mittel für Aufstockungen bekommen. Mintrop führte dies u.a. darauf zurück, dass Oberstadtdirektor Heiko Wandscher in den 80er Jahren die Weichen dafür stellte, dass Oldenburg medizinisches Versorgungszentrum für die ganze Region werden sollte. Inzwischen seien nach Neubau von Kinderklinik und Kinder- und Jugendpsychiatrie alle Kliniken am Standort in Kreyenbrück konzentriert. Mit spezialisierten Leistungen wie Knochenmarktransplantationen, Elektrophysiologie, Kinder-Onkologie, Herz- und Traumazentrum habe man erreicht, dass 70 Prozent der 145 000 Patienten pro Jahr aus der Region kämen: „Die mussten zuvor weit reisen.“ Die Häuser, die in der Region die medizinische Grundversorgung leisteten, seien davon nicht negativ beeinflusst.

Punkt zwei: Die „exzellente Kooperation“ von Klinikum, Pius und Evangelischem Krankenhaus treibe die Entwicklung des Medizinstandorts Oldenburg voran. Ein Beispiel sei, dass das Pius sich mit einer Zweigstelle seiner Strahlentherapie in Kreyenbrück angesiedelt habe. Das Reha-Zentrum werde im stationären Bereich von Klinikum und Evangelischem getragen, im ambulanten Bereich von allen drei Kliniken.

„Im Grunde“, so Mintrop, „bieten wir in Kooperation mit der Karl-Jaspers-Klinik medizinische Versorgung auf Uniklinik-Niveau – bis auf die Forschung.“

Doch das wird durch die European Medical School in Verbindung mit der Uni-Klinik Groningen sicher auch noch kommen.

Quelle: Nordwest-Zeitung, Oldenburg (Oldb.)
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